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Harte Gangart der Ordnungshüter

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Frankfurt gegen Nürnberg, im Vorfeld durch die Polizei als Risikospiel eingestuft. Innerhalb des Stadion bekamen die knapp 45.000 Zuschauer kaum etwas davon mit. Sie sahen nur, wie ein Großteil der Gästefans immer wieder aus dem Block stürmten. Viele verbindeten damit den angekündigten Protest der Nürnberger und machten sich weiter keine Gedanken darüber. Doch einen Tag nach dem Spiel wurden nun Details bekannt, die alles anders darstellen. Es kam zu Verletzten, Auseinandersetzungen und beschädigten Einsatzfahrzeugen.

Und alles begann mit der Diskussion um ein bißchen Stoff. Das rigorose Zaunfahnenverbot der Eintracht sorgte für Unmut bei den Nürnberger Anhänger. Offen signalisierten sie, dass sie die Fahnen und Banner offen an die Kontrollstellen bringen werden und sie keinesfalls versteckt ins Stadion bringen möchten. Doch die offene Art stieß am gestrigen Samstag auf Dickköpfe, sie an dem Fahnenverbot festhielten. Vor Ort versuchten Fanvertreter der Gäste mit den Verantwortlichen in Frankfurt über eine Lockerung des Verbots zu verhandeln. Dies jedoch ohne Erfolg.

Die Nürnberger Anhänger sahen sich in ihren Rechten verletzt und betraten das Stadion erst gar nicht. Sie harrten vor den Stadiontoren aus, demonstrierten zunächst friedlich. Unterstützung bekamen diese dann kurz vor Spielbeginn von etwa 200 Anhängern, welche bereits im Gästeblock waren, doch diesen dann wieder verließen. Es war die Szene, die man im Stadion beobachten konnte. Es wurden an den Stadiontoren die ersten Fangesänge angestimmt. Diese richteten sich jedoch nicht wie vermutet gegen die Polizei oder den DFB, sondern an die eigene Mannschaft. Das Spiel lief und die Anhänger feuerten ihr Team aus ungewöhnter Entfernung an.

Diese Form des Potestes schien bei den Ordnungshütern nicht anzukommen. Nach und nach sollten die Clubfans, die außerhalb des Stadions ausharrten, weg vom Zaun getrieben werden. Die bis dato noch “friedliche” Stimmung kippte zunehmens. Die Polizei begann Pfefferspray und Schlagstöcke einzusetzen. Die Gästefans warfen mit Bierbechern zurück. Einige von Ihnen schienen erste Verletzungen davon getragen zu haben. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wurden auch zehn Beamte verletzt. Sie trugen Augenreizungen sowie Schürfwunden davon. Des Weiteren wurden zwei Dienstfahrzeuge der Polizei beschädigt.

Getrieben von einer angeheizt, agressiven Stimmung versuchten nun einige Anhänger über die Zäune zu steigen und so in den Gästeblock zu gelangen. Mit Erfolg. Doch auch dort aggierte die Polizei mit einer harten Gangart. In der zweiten Hälfte des Spiels schien sich die Lage jedoch ein wenig zu beruhigen. Dennoch war während des gesamten Spiel immer wieder Bewegung im Block der Nürnberger. Immer wieder drängten einige Anhänger nach draussen, um wenig später auch wieder in den Block zu “stürmen”.

Leider ging es nach Abpfiff, des für die Nürnberger Anhänger schon zur Nebensache gewordenen Spiels, wieder los. Die Polizei kesselte die Fans erneut ein, um zum Ende hin jedoch auch Fehler einzuräumen. Über einen Lautsprecherwagen räumten sie indirekt auch Fehler ein: “Heute ist einiges durcheinandergekommen, wir hoffen, dass jetzt alle gesund nach Hause kommen”.


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